Zwei Tage lang war der Städtetag Baden-Württemberg in Heidelbergs SNP Dome im Süden der Stadt zu Gast. Die Alternative für Deutschland wurde vom hiesigen Bundestagsabgeordneten Dr. Malte Kaufmann und den beiden Stadträten Sven Geschinski und Timethy Bartesch vertreten.
Die diesjährige Hauptversammlung stand unter dem Motto „Stadt macht Klima – den Wandel gestalten“. Dabei ging es allerdings in Wahrheit weniger darum, wie man sich auf eine Klimaveränderung einstellen und beispielsweise Lösungen südfranzösischer Städte, die seit jeher mit heißen Sommern zu kämpfen haben, übernehmen könnte.

Stattdessen wurden in zahlreichen Variationen die immer gleichen untauglichen Rezepte im „Kampf gegen die Klimakrise“ vorgetragen: mehr Windkraftanlagen, mehr Solaranlagen. Dabei, so ein Redner, müsse „auch der Artenschutz“ auf den Prüfstand. Was Tierschützer angesichts der als Vogelschredder bekannten Windkraftanlagen nur als Drohung auffassen können.

Dass, wenn man denn CO2 als Problem ansieht, Frankreich dank seiner Kernkraftwerke nur halb so viele Emissionen pro Kopf aufweist als Deutschland, war selbstredend auch kein Thema. Denn die Kernkraft soll ja trotz extremen Energiemangels zum Jahresende den Ideologietod sterben, allerdings nur in Deutschland.

Erfreulicher war da schon die Exkursion zu den Heidelberger Stadtwerken, denen es trotz der ideologischen Vorgaben aus dem mehrheitlich links-grünen Gemeinderat dank deutscher Ingenieurskunst gelingt, ein resilientes Fernwärmenetz vorzuhalten. So können die Stadtwerke im Ernstfall 80% der Fernwärme autark durch eigene Kraftwerke bereitstellen. Ein beruhigend hoher Wert.

Am zweiten Konferenztag hielt Winfried Kretschmann, seines Zeichens Ministerpräsident von Baden-Württemberg, eine bemerkenswert alarmistische Rede. Er wolle nicht von Volksaufständen im Winter reden, wie jüngst die Bundesaußenministerin, jedoch: „Wir müssen uns auf harte Zeiten einstellen“, so Kretschmann, „wir müssen mit dem Schlimmsten rechnen, aber für das Beste arbeiten“. Es gebe ein tiefes Gefühl der Unsicherheit, das Sicherheitsgefühl schwinde.

Welchen Anteil die Bundesregierungen unter Merkel und Scholz mit ihrer ebenso kurzsichtigen wie naiven Politik an genau dieser Situation tragen, das verschwieg Kretschmann allerdings aus gutem Grund.

Stattdessen diffamierte er lieber die AfD. Dafür von Malte Kaufmann noch an der Bühne zur Rede gestellt, zeigte der Ministerpräsident leider keinen Funken Einsicht. Im Gegenteil. Der Ex-Maoist bewies damit, dass er von seinen Neutralitätspflichten als Ministerpräsident nicht viel hält. „Sie sind mit Ihrem Verhalten kein Landesvater, sondern spalten die Gesellschaft!“, schrieb Dr. Kaufmann daraufhin dem grünen Ministerpräsidenten am Ende des verbalen Schlagabtauschs ins Stammbuch.

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