In der F.A.Z. erschien heute eine grafische Darstellung der angeblichen Wählergruppen, die der EU (Europa ist nicht EU liebe F.A.Z.) kritisch gegenüberstehen. Doch woher kommen diese Zahlen?

Im günstigsten Fall handelt es sich hierbei um Wahltagsbefragungen

Im Gegensatz zu Befragungen vor der Wahl wird bei der Wahltagsbefragung nicht nach der Wahlabsicht, sondern nach dem tatsächlichen Abstimmverhalten gefragt. Die Rohdaten werden vor der Veröffentlichung von den Meinungsforschungsinstituten nach internem Schlüssel gewichtet. Diese Gewichtungsverfahren sind nicht öffentlich bekannt, was die intersubjektive Nachvollziehbarkeit, die Voraussetzung für eine wissenschaftliche Prognose ist, unmöglich macht.

(Hervorhebung hinzugefügt)

Die Rohdaten sind den Giftmischern der Meinungsforschungsinstitute nicht gut genug, also werden sie verbessert und „genauer“ gemacht. Wie sehr man diesen Schlüsseln vertrauen kann muss jeder für sich selber entscheiden. Tatsache ist, dass die auf den Wahltagsbefragungen erschienenen Hochrechnungen am Wahltag mehrere Prozentpunkte vom Ergebnis der Wahl abgewichen sind.

Die ersten Hochrechnungen bei ARD und ZDF gaben der AfD so 12,5% – Das Ergebnis lag bei 15,1%. Auf den 12,5% Werten basieren die Grafiken. Ohne Rohdaten ist es nicht ersichtlich wie die anderen Werte auf den Grafiken verschlimmbessert wurden. Dass die Alchemisten der Institute kein gutes Händchen haben zeigt die Differenz im Endergebnis.

 

quelle: FAZ

quelle: F.A.Z.

Die Quelle, die die F.A.Z. nutzt ist Forschungsgruppe Wahlen (ZDF)

Auf unserer Seite haben wir die Zahlen der Infratest Dimap (ARD) verwendet. Wenn wir nun die Grafik der F.A.Z. mit diesen Daten replizieren erhalten wir folgendes Bild.

Wahldrachen_Infratest

Bei Arbeitern 8% Punkte Unterschied. Bei Angestellten 4% Punkte. Bei Selbstständigen 1% Punkt (Ein Institut führt Rentner nicht, das andere Beamte).

Bei solch eklatanten Unterschieden kann es nur einen Schluss geben: Wir brauchen die Rohdaten um uns eine Meinung über Umfragen und Wahltagsbefragungen zu bilden. Etwas, was in Amerika und Großbritannien längst Usus ist. Dies verhindert nicht, dass die Institute Meinungslenkung statt Information betreiben (Trumps Umfragewerte [1] sind das beste Beispiel), aber man kann aus den Rohdaten lesen, was gemacht wurde und dies dann öffentlich machen.

 

 

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