Bis auf den letzten Platz gefüllt waren die Zuschauerreihen bei der Sondersitzung des Bezirksbeirats Kirchheim am gestrigen Donnerstagabend. Schon von außen konnte man sehen, worum es geht: Links und rechts vor dem Haupteingang des Bürgerzentrums waren in imposanter Reihe die Traktoren der Landwirte aufgefahren. Es ging um die Zukunft des Areals Gäulschlag, auf das das Land einen begehrlichen Blick geworfen hat, um dort eine Asylantengroßeinrichtung zu bauen.

Oberbürgermeister Würzner und Sozialbürgermeister Gerner waren extra zu dieser Sondersitzung erschienen, um den Kirchheimern die Pläne der Stadt und des Landes zu erläutern. Was die Kirchheimer, insbesondere die Landwirte, von der Zubetonierung wertvoller Ackerflächen halten, machten sie in ihren zahlreichen Statements klar, die in dem Satz gipfelten: „Hände weg vom Kirchheimer Feld!“ Der Stadtteilvereinsvorsitzende Jörn Fuchs übergab dabei dem OB 800 Unterschriften von Kirchheimer Bürgern, die gegen den geplanten Flächenfraß im Landwirtschafts- und Naherholungsgebiet von Kirchheim protestieren. AfD-Bezirksbeirat Stefan Holzmann nannte die Pläne für die Versiegelung von Ackerflächen angesichts ihres Beitrags für die Nahversorgung mit Lebensmitteln verantwortungslos.

Zu einem Schlagabtausch zwischen dem AfD-Stadtrat Sven Geschinski und dem Vertreter des Regierungspräsidiums Karlsruhe Herrn Rothfuß kam es, als letzterer freimütig verkündete, das Land wolle in der Asylantengroßeinrichtung in der Spitze 3.500 bis 4.000 Migranten unterbringen. Stadtrat Geschinski warf dem Landesvertreter mit Blick auf die vom Gemeinderat beschlossene absolute Obergrenze von 2.000 Personen vor: „Sie missachten den Beschluss des höchsten Gremiums dieser Stadt!“

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