„Wahlkampf in Heidelberg“ titelt die RNZ in der online-Ausgabe sehr treffend in ihrem Artikel über, ja über was eigentlich? Wieder weigert sich die RNZ, ihre Leser zu informieren und nimmt lieber selbst aktiv am Wahlkampf teil. Es handelt sich offensichtlich nicht um Journalismus, sondern um politischen Aktionismus.

Kein einziges Wort wird dem Inhalt der Vorträge gewidmet. Auch, dass die Veranstaltung live übertragen wurde und jeder Bürger sich selbst im Internet ein Bild machen kann, wird verschwiegen. Informierte Bürger – es entsteht ganz und gar nicht der Eindruck, dass die RNZ daran Interesse hätte.

Richtig bezeichnend für die journalistische Integrität des Verfassers wird dann der zweite Artikel in der Printausgabe, der dankenswerterweise mit Kommentar betitelt ist. Vom Stil sind selbstverständlich keinerlei Unterschiede erkennbar, ist doch in der heutigen Medienwelt eigentlich alles Kommentar.

Es ist bekannt, dass die Presse dramatische Probleme mit Zahlen und Zählen hat. Zählen Pressevertreter bei linksradikalen Demonstrationen üblicherweise viel mehr Personen als real anwesend waren, werden demokratische Veranstaltungen, die ihrer eigenen Meinung nicht genehm sind, kleingeschrieben. So auch hier. Lächerlich wird es, wenn sich die vermeintlichen Journalisten dann Zahlen völlig wahllos aus den Fingern saugen, wie im aktuellen Fall. Im Kommentar wird von 240 Stühlen im Ballsaal fabuliert. Ein Minimalaufwand an Suche im Internet zeigt auf der Webseite des Kongresshauses eine Maximalbestuhlung von 225 im Ballsaal. Als minimal erwartbare journalistische Leistung und Integrität kann erwartet werden, dass bei dem Hausherr angefragt wird, für wie viele Personen bestuhlt wurde. Hier erfährt man knapp 190. In der RNZ wurden also Fake-News verbreitet und 50 freie Plätze hinzugedichtet. Der geneigte Leser kann sich nun selbst an den Fingern abzählen, wie viel journalistischen Wert der Rest der Artikel hat, wenn so plump Desinformation und Meinungsmache an dieser Stelle betrieben wird.

Bundestagsdirektkandidat für Heidelberg-Weinheim Dr. Malte Kaufmann kommentiert: »… hiermit nominiere ich die Rhein-Neckar-Zeitung (#RNZ) für die goldene Hoftrompete für besonders willfährige Berichterstattung. Diese Zeitung fällt seit längerem damit auf, in extrem lückenhafter Weise über den Wahlkampf hier im Wahlkreis zu berichten (nicht mal über die Nominierung des AfD-Direktkandidaten wurde berichtet). Den Vogel schießt ein Artikel heute ab. Obwohl ein RNZ-Vertreter vor Ort im Saal war, wird nicht über den Inhalt einer Veranstaltung mit Bundesvorstandsmitglied Georg Pazderski berichtet… «

Dr. Klaus Blanck, Sprecher des Kreisverbands Heidelberg der AfD, fügt hinzu: »Mit der hier zu Tage tretenden eingeschränkten Wahrnehmung des Herrn Pressevertreters vor Ort, gepaart mit kurioser Meinungshoheit, wird in Kauf genommen, einen ganzen Berufsstand, nämlich den der Journalisten, zu diskreditieren.«

Vorstand KV Heidelberg

14.07.2017

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